In allen Bereichen der Papier- und Zellstoffproduktion spielt die Zustandsüberwachung der zahlreichen Walzenlagerungen die wichtigste Rolle. Je nach Betriebszustand und Diagnosetiefe kommen von der einfachen Kenngrößenbewertung bis hin zur anspruchsvollen Hüllkurvenanalyse die unterschiedlichsten Auswerteverfahren zum Einsatz.
Bei der Papiermaschine werden in der Regel sämtliche Messstellen, insbesondere aber die nicht zugänglichen Messstellen, wie z.B. in der heißen Trockenpartie, mit einem vernetzten, mehrkanaligen Onlinesystem überwacht. Ebenso werden alle produktionswichtigen Nebenaggregate, wie z.B. Stoffaufbereitungspumpen, Vakuumpumpen und Ventilatoren, mit Online-Messtechnik ausgerüstet. Die mobile Datenerfassung mit tragbaren, leistungsstarken Messgeräten eignet sich für alle übrigen Messstellen an untergeordneten Nebenaggregaten.
Allein in der Papiermaschine passiert das Papier eine Bahnlänge von hunderten von Metern. Ist die Walzenparallelität nicht gegeben, so kommt es unter Umständen schon dort zu Papierabrissen. Weiter werden Spannungen durch ungeraden Bahnlauf im Papier gespeichert, die sich erst in einem der folgenden Produktionsschritte bemerkbar machen: an der Rollenschneidmaschine, durch Bahnabrisse in der Druckmaschine oder durch Qualitätsprobleme beim Druck.
Die Parallelität von Walzen, Rollen und Zylinder in einer Papiermaschine hat daher entscheidenden Einfluss auf die Produktqualität und Prozesssicherheit. Mit dem weltweit einmaligen Walzenausrichtsystem PARALIGN lassen sich mehrere Walzen in einem Bruchteil der sonst üblichen Zeit auf wenige Mikrometer genau zueinander ausrichten. In den entlegenen Anlagenteilen im Nassbereich einer Papiermaschine oder in der eingehausten Trockenpartie ist die Walzenvermessung mit PARALIGN zu einem Standard geworden.
Walzen in der Pressen-/Trockenpartie, am Kalander oder in der Streichmaschine werden oft mittels Kardanwellen angetrieben. Nach Revision oder Tausch eines Motors in der Presse muss die Ausrichtung der Wellen von Motor und Walze überprüft werden. Kardanwellen kompensieren zwar definitionsgemäß den Parallelversatz, der Winkelversatz aber muss innerhalb der herstellerspezifischen Toleranz liegen, weil sonst die Kreuzgelenke vorschnell verschleißen. Ein ungeplanter Stillstand kostet wertvolle Produktionszeit, zusätzlich zu den erheblichen Kosten für den Verlust der Kardanwelle. Schlecht ausgerichtete Kardanwellen sind oftmals auch mitverantwortlich für Drehschwingungen. Abhilfe schaffen hier laserbasierte Messsysteme und unsere Service-Leistung.
Fehler bei der Montage von Wälzlagern führen zum vorzeitigen Ausfall. Bei den herkömmlichen Methoden wie Hammer, Schweißbrenner, Presse oder Ölbad wird das Werkstück entweder mechanisch beschädigt (Laufbahn und Wellensitz) oder dessen Metallstruktur und somit dessen Eigenschaften verändert.
Das induktive Anwärmverfahren ist bestens geeignet, um das Werkstück gleichmäßig und kontrolliert zu erwärmen. Die Wälzlagermontage durch induktives Anwärmen ist einfach und aufgrund der Gerätemobilität direkt vor Ort möglich. Das Verfahren ist energieeffizient, umweltfreundlich und sicher für das Bedienpersonal.